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Die Evangelische Dorfkirche in Steinbeck

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Am 25. Juni 1897 wurde die alte Feldsteinkirche von Steinbeck infolge Blitzeinschlags ein Raub der Flammen. Dieser Bau scheint zumindest in Teilen noch mittelalterlichen Ursprungs gewesen zu sein. Die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1899/1900 erbaut. Der quer zum Schiff stehende rechteckige Westturm hatte eine schlanke Spitze, die wiederum durch Blitzeinschlag zerstört wurde.

1928 war der Turm lediglich mit einem flachen Dach abgedeckt, bis er in den 1950er Jahren sein jetziges Fachwerk-Glockengeschoss mit dem Zeltdach erhielt. 

Das Kirchenschiff ist rechteckig und hat einen eingezogenen quadratischen Chor im Osten. Dieser neoromanische Sakralbau wurde aus Granitquadern errichtet. Augenfällig ist die Gestaltung der Nordseite des Kirchenschiffs. Hier hat die Kirche eine Giebelwand mit zwei großen Fenstern, die durch zwei Rundungen und je zwei kleineren Fenstern besonders akzentuiert werden. Links von der nördlichen Giebelwand ist der Kirche ein Anbau angefügt.

Der gemauerte Altar steht, drei Stufen erhöht, im Chorraum. Der Altar wird durch einen hölzernen Aufsatz geschmückt. Auf ihm befindet sich in der Mitte ein hölzernes Kreuz mit Christusmonogramm. Im unteren Teil des Altaraufsatzes ist die Einladung" KOMMET, DENN ES IST ALLES BEREIT!" zu lesen.

Die Ostwand des Chorraumes hat ein rundes, buntbleiverglastes Fenster, das den biblischen Text in Offenbarung 22,23 ("Ich bin das A und das O") bildlich zur Darstellung bringt: Jesus Christus hält in seinen Händen die griechischen Buchstaben "Alpha" und "Omega" (= A und O) als Herr dieser Welt und ihrer Menschen. Dieses Fenster wurde 1958 von der Berlin-Mahlsdorfer Glaskünstlerin Katharina Peschel geschaffen.

Links vom Altar, im Chorbogen, steht die Kanzel. Sie ist aus Holz gearbeitet und hat einen polygonen Kanzelkorb.

In der nordöstlichen Ecke des Kirchenschiffs hat die Taufe ihren Standort. Sie ist ebenfalls aus Holz gearbeitet und achtseitig. 

Die Westempore wird von einfachen Holzpfosten getragen. Das Kirchenschiff hat farbige, bleiverglaste Fenster.

Alle Ausstattungsgegenstände, einschließlich des Gestühls, stammen aus der Erbauungszeit der Kirche. 

Im Turm hängen zwei Stahlglocken von der Firma "Bochumer Verein", die 1899 ffür die neue Kirche gegossen wurden.

Eine Orgel gibt es zurzeit in der Steinbecker Kirche nicht. Die zinnernen Pfeifen und was sonst noch vorhanden war, wurde nach 1945 gestohlen.

Bis zum Jahre 2000 befanden sich das Äußere und das Innere der Kirche schon seit Jahrzehnten in einem ziemlich desolaten Zustand. Gottesdienste konnten in ihr nicht mehr gehalten werden.

Anfang 2000 wurde ein "Aufruf zur Rettung der Steinbecker Kirche" veröffentlicht, der um Spenden und andere Unterstützungen bat. Aus der Steinbecker Kirche sollte eine "Offene Kirche - Raum zur Einkehr" werden. Diese erste Initiative ging vom damaligen Pfarrer Heino Winkler und von Barbara von Eckardstein aus. Schließlich gründeten die Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Frau von Eckardstein, und Pfarrer Martin Müller am 18. Februar 2002 den "Förderverein Kirche Steinbeck", der bald auch Rückhalt bei den Dorfbewohnern fand. Die neue Pfarrerin Marit von Homeyer hielt auch wieder Gottesdienste in der Kirche, um sie lebendig zu halten. Bis 2004 gelang es dem Förderverein, den Turm zu sanieren. Es folgte das Dach der Sakristei und eine Notsanierung des einsturzgefährdeten Dachstuhls. Erst im Sommer 2009 gelang es, das gesamte Dach nachhaltig zu sanieren. 2010 wurde dann die gesamte Außenfassade saniert und auch bei der Sanierung des Innenraums einige Fortschritte erzielt. Seit auch das Turmdach neu eingedeckt ist, bietet die Kirche allen auf der stark frequentierten B 158 Vorbeifahrenden wieder einen gepflegten Anblick. (...)

(Quelle: Dr. Reinhard Schmook, Heimatkundliche und regionalgeschichtliche Schriften der Albert Heyde Stiftung in Bad Freienwalde, Band 2: Führer zu den Kirchen und Gemeindehäusern im Evangelischen Kirchenkreis Oderbruch, hrsg. vom Kreiskirchenrat des Evangelischen Kirchenkreises Oderbruch, Kunersdorf 2012)

Letzte Änderung am: 07.05.2020