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Trinitatis - Der dreieinige Gott

Texte für die Andacht und den Gottesdienst

Halleluja!
Lobet, ihr Knechte des HERRN,
lobet den Namen des HERRN!
Gelobt sei der Name des HERRN
von nun an bis in Ewigkeit!
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobet der Name des HERRN!
Der HERR ist hoch über alle Völker;
seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.
Wer ist wie der HERR,
unser Gott, der oben thront in der Höhe,
der niederschaut in die Tiefe, auf Himmel und Erde;
der den Geringen aufrichtet aus dem Staube
und erhöht den Armen aus dem Schmutz,
dass er ihn setze neben die Fürsten,
neben die Fürsten seines Volkes;
der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,
dass sie eine fröhliche Kindermutter wird.
Halleluja!

In dem Jahr, in dem König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: "Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth alle Lande sind seiner Ehre voll!" Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch. Da sprach ich: "Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: "Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei." Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?" Ich aber sprach: "Hier bin ich, sende mich!"

Und er sprach: "Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und verstehet´s nicht; sehet und merket´s nicht!" Verfette das Herz dieses Volks und ihre Augen verklebe, dass sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren und genesen. Ich aber sprach: "Herr, wie lange?" Er sprach: "Bis die Städte wüst werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Feld ganz wüst daliegt. Denn der HERR wird die Menschen weit  wegführen, sodass das Land sehr verlassen sein wird. Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals kahl gefressen werden, doch wie bei einer Terebinthe oder Eiche, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.

Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn "wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?" Oder "wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm zurückgeben müsste?" Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.

Es war ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: "Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm." Jesus antwortete und sprach zu ihm: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gott nicht sehen." Nikodemus spricht zu ihm: "Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?" Jesus antwortete: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist."

Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: "Wie mag das zugehen?" Jesus antwortete und sprach zu ihm: "Du bist Israels Lehrer und weißt das nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage? Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn."

Der HERR redete mit Mose und sprach: "Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:

Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.

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Kurzandacht

Zünden Sie eine Kerze an

Einstimmung
Trinitatis - das ist das Fest der Dreieinigkeit Gottes. Ab diesem Sonntag zählen wir bis zum Kirchenjahresende alle Sonntage von diesem Tag an ab. Denn -immerhin- ist die Vorstellung des dreieinigen Gottes in seiner Ganzheit eines der Kernthemen christlichen Glaubens.

Dass Gott drei in eins ist, dass ist die Grundlage, von der her wir die anderen Fragen und Themen des Glaubens bedenken.

Trinitatis nimmt uns mit auf eine Spurensuche des Göttlichen in unserem Leben. Und wir versuchen diese Spuren und das göttliche Handeln dahinter zu verstehen. Dazu benötigen wir immer wieder auch den Segen Gottes und Gott selbst, der uns begleitet durch das gelingende Finden und die scheiternde Suche.

Und so feiern wir diese Andacht als Spurensucher im Namen Gottes, den wir glauben als Vater und Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Predigttext des Tages: 4. Mose 6,22-27 "Der Aaronitische Segen"

Lied: Evangelisches Gesangbuch 347 "Ach bleib mit deiner Gnade"

Predigtimpuls
Stell dir vor, du triffst Gott. Wie sieht er aus? Oder sie? Kommt sie dir bekannt vor? Oder ist er dir fremd? Siehst du ein vertrautes Gesicht? Oder kannst du ihm gar nicht ins Gesicht schauen? Gibt es überhaupt ein Gesicht, in das du schauen kannst? Und wie ist Gott eigentlich, wenn du ihn triffst? Ist er aufgeregt, nervös sogar? Oder ist sie selbstsicher und überblickt die Lage? Freundlich oder eher auf Abstand? Und: darf ich dir diese Fragen überhaupt stellen? Kann ich so überhaupt über Gott reden oder braucht es nicht eine heiligere Sprache?

Es wird erzählt, dass das Volk Israel, kurz bevor es in das gelobte Land eingezogen ist, noch einmal klärende Anweisungen für den Umgang mit Gott bekommen hat. Wie es dem Heiligen, dem Unfassbaren begegnen kann und soll.

Der Predigttext für den Sonntag Trinitatis aus dem 4. Buch Mose ist ein Teil dieser Anweisungen. Und er beschäftigt sich vor allem mit der Frage des Segnens. Also dem Handeln, das Gott den Menschen erweisen kann, das Menschen sich gegenseitig erweisen können und das sogar Menschen Gott erweisen können.

In diesem Text begegnet uns eine Sprache, die so überhaupt keine Probleme damit hat, sich Gott als Gegenüber vorzustellen. Und zwar mit einem Gesicht wie du eines hast oder ich eines habe. Das ist auch wenig verwunderlich, immerhin sind wir Menschen als Ebenbild Gottes gemacht.

Das Besondere an Gesichtern ist, dass sie auch ohne Sprache - allein durch Mimik - die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle ausdrücken können. Von traurig bis fröhlich, von geschockt bis sauer - alles ist vorstellbar und vor allem: sichtbar. Wenn Israel vom Angesicht Gottes redet, können wir davon ausgehen, dass diese Möglichkeiten auch alle mitgedacht sind.

Das Besondere an diesem Text ist: Er ist Israel zugesprochen. Dem Volk Gottes in einer konkreten Situation seiner Geschichte. Als evangelische Christen kennen wir ihn aus unseren Gottesdiensten. Hier sind es die letzten Worte, die die Pfarrerin oder der Pfarrer der Gemeinde zusagt. Das hat -wie so vieles andere- Martin Luther eingeführt. Warum er das gemacht hat? Weil er deutlich machen wollte, dass wir als Christen auch mit in diese Beziehungsgeschichte hineingehören. Als Christen stehen wir neben Israel vor Gott. Was diesem besonderen Volk im Bund zugesprochen worden ist, das gilt auch uns - durch den Juden Jesus vermittelt.

Gott hat ein Gesicht. Und damit blickt er dich und mich an. Es strahlt, es leuchtet. So wie die Sonne leuchtet und mit ihrem Schein das Leben auf der Erde ermöglicht, so ist es auch, wenn Gott uns anschaut. Gott macht Licht in meinem Leben und vertreibt die Schatten, könnte man auch sagen. Gott hat ein Gesicht. Und sie wendet es nicht von mir und dir ab. Sondern er wendet es mir und dir immer wieder zu. Weil sie uns sehen will. Weil sie Frieden für mein Leben und darüber hinaus will.

Und so stelle ich mir das mit der Gottesbegegnung vor: Ich blicke in ein Gesicht, das mich anschaut und mich in allen meinen Verstrickungen auch durch-schaut. Es ist ein mir zugewandtes und freundliches Gesicht. Manchmal auch mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Offene und warme Augen voller Liebe, die mich ansehen und mich meinen.

Und das ist dann auch für mich Segen, segnen und gesegnet werden. Ich kann das immer nur weitergeben, nur vermitteln. Am Anfang und am Ende ist es Gott, der mich anblickt. Also: Stell dir vor, du triffst Gott... Amen.

Fürbitten und Vaterunser
Beten wir zu Gott, der Vater und Sohn und Heiliger Geist ist: Gott, du bist der Vater, der es gut mit uns meint.Du bist der Vater, den wir brauchen, wenn wir Schutz brauchen.Du bist der Vater, aus dessen Wort alles geworden ist, was ist.Du bist Quelle und Ursprung.Von dir her kommen wir und zu dir kommen wir zurück.Lege auf uns deinen Frieden, der alles übersteigt, was wir verstehen.

Gott, du bist der Sohn, menschgeworden in der Zeit für uns.Du bist das kleine Kind in der Krippe.Du bist der heilende Mann in Galiläa in seinen Worten und Taten.Du bist der Gekreuzigte von Golgatha und der Auferstandene des Ostermorgens.Mit uns bist du in der Zeit gewesen und deshalb verstehst du uns und unsere Sorgen.Sei uns nahe, wenn wir Glaube, Liebe und Hoffnung brauchen.

Gott, du bist der Geist, die lebensspendende Ruach des Anfangs aller Dinge.Du bist das eine Wort.Du wehst wo und wann du willst.Du schaffst Gemeinschaft unter uns und mit dir.Durch dich sind wir verbunden.Wecke immer wieder in uns die Freude am Leben und lass uns von dir erzählen.

Du dreieiniger Gott, der du da warst und hier bist und sein wirst, du "Ich-bin-da",zu dir beten wir:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Löschen Sie die Kerze

Letzte Änderung am: 05.06.2020