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5. Sonntag n. Trinitatis - Dem Ruf folgen

Texte für die Andacht und den Gottesdienst

Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.
Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.
Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging.
Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.
Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.
Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel.
Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt.
Sie höhnen und reden böse, sie reden und lästern hoch her.
Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das soll gelten auf Erden.
Darum läuft ihnen der Pöbel zu und schlürft ihr Wasser in vollen Zügen.
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte.

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben. Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind. 

Einmal drängte sich die Volksmenge um Jesus und wollte hören, wie er Gottes Wort verkündete. Jesus stand am See Gennesaret. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten die Netze. Jesus stieg in eines der Boote, das Simon gehörte. Er bat Simon, ein Stück vom Ufer wegzufahren. Dann setzte er sich und sprach vom Boot aus zu den Leuten. Als Jesus seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: "Fahre hinaus in tieferes Wasser! Dort sollt ihr eure Netze zum Fang auswerfen!" Simon antwortete: "Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen." Simon und seine Leute warfen die Netze aus. Sie fingen so viele Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Sie winkten die Fischer im anderen Boot herbei. Sie sollten kommen und ihnen helfen. Zusammen beluden sie beide Boote, bis sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und sagte: "Herr, geh fort von mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist!" Denn Schrecken ergriff ihn und die anderen, die dabei waren, weil sie einen so gewaltigen Fang gemacht hatten. So ging es auch Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus. Sie arbeiteten eng mit Simon zusammen. Da sagte Jesus zu Simon: "Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein!" Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.

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Kurzandacht

Finden Sie einen Ort für sich allein oder für mehrere, an dem Sie in den nächsten Minuten gut sein können. Wenn Sie mögen: Stellen oder legen Sie ein Kreuz vor sich hin und zünden eine Kerze an.

Einstimmung in das Thema des Sonntags / der Woche
„Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ – so lautet der Spruch der Woche, die mit dem 5. Sonntag nach Trinitatis beginnt. Selig sind wir. Von allen irdischen Dingen erlöst. Schon jetzt haben wir Anteil an Gottes Reich. Dass wir das nicht uns selbst zuzurechnen haben, sondern allein Gott es gewesen ist, der uns in diesen Stand versetzt hat, daran erinnert uns der Spruch der Woche und stimmt uns ein auf unsere Andacht, die wir feiern im Namen Gottes, den wir glauben als Vater und Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Bibeltext: Lukas 5,1-11 (BasisBibel)
Einmal drängte sich die Volksmenge um Jesus und wollte hören, wie er Gottes Wort verkündete. Jesus stand am See Gennesaret. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten die Netze. Jesus stieg in eines der Boote, das Simon gehörte. Er bat Simon, ein Stück vom Ufer wegzufahren. Dann setzte er sich und sprach vom Boot aus zu den Leuten. Als Jesus seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: "Fahre hinaus in tieferes Wasser! Dort sollt ihr eure Netze zum Fang auswerfen!" Simon antwortete: "Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen." Simon und seine Leute warfen die Netze aus. Sie fingen so viele Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Sie winkten die Fischer im anderen Boot herbei. Sie sollten kommen und ihnen helfen. Zusammen beluden sie beide Boote, bis sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und sagte: "Herr, geh fort von mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist!" Denn Schrecken ergriff ihn und die anderen, die dabei waren, weil sie einen so gewaltigen Fang gemacht hatten. So ging es auch Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus. Sie arbeiteten eng mit Simon zusammen. Da sagte Jesus zu Simon: "Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein!" Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.

Lied der Woche:  EG 241 „Wach auf, du Geist der ersten Zeugen“

Impuls
Was ist eigentlich mit dem ganzen Fisch passiert? Die Meere sind wie leergefegt. Die, die den Fisch brauchen, bekommen keinen mehr und die, die viel Geld damit verdienen, holen auch noch den letzten Dorsch aus dem Wasser.

Nichts bleibt. Und schon damals: totale Überfischung! Mehr herausgeholt als neu nachkommen kann. Und dann auch noch, was für eine Verschwendung, einfach liegen gelassen. Eine seltsame Episode erzählt uns Lukas heute.

Zuerst denkt man noch daran, dass die armen Fischer keinen Fang gemacht haben und wohl deshalb heute nichts auf den Tisch kommt. Dann lässt Jesus ein Wunder geschehen und sofort danach, wo man eigentlich erwartet, dass sie diesen verkaufen und gut davon leben könnten, da verlassen diese Fischer alles. Lassen alles hinter sich. Auch die beiden Boote voller Fisch.

Leben in Fülle, leben in Genuss und mit ordentlich Geld in der Tasche, das war plötzlich uninteressant.

Das ist schon seltsam. Gerade noch denke ich mir: super, jetzt brauchen sie keine Angst mehr zu haben. Jesus hat ihre Not gelindert und ihnen geholfen. Jetzt ist alles gut. Geschichte vorbei. Arbeit getan. Aber dann kommt dieser letzte Satz: „...und verließen alles und folgten ihm nach.“ Plötzlich merkt man: gar nichts vorbei.

Das ist nicht das Ende der Geschichte, sondern ihr Anfang: der Anfang der Jünger auf ihrem Weg mit Jesus. Ob sich Lukas dabei so viele Gedanken um den Fisch gemacht hat? Zumindest teilweise, denn Jesus sagt ja zu Petrus, dass er ein Menschenfischer werden soll. Also lässt Petrus gar nicht so viel hinter sich. Seinen Beruf darf er behalten. Jesus sieht also das, was in Petrus steckt. Gleichzeitig verändert er aber den Schwerpunkt: nicht mehr Dorsch, Karpfen und Scholle sind die Steckenpferde von Petrus, sondern andere Menschen. Menschen, die es gilt zu angeln und zu ködern. Das klappt bei Menschen allerdings nur, wenn diese auch etwas bekommen, was ihnen Appetit macht. Wenn etwas so gut ist, dass es die Menschen aus ihrer Komfortzone herausholt. Das verstand Jesus sofort. Deshalb sicher auch das Wunder. Es ging ihm gar nicht um den Fisch, sondern um das „Appetit machen“ der vier Fischer, die seine Jünger wurden. Dazu waren Jesus also alle Mittel recht. Dazu sind Gott alle Mittel recht. Um seine Menschen zu locken und ihnen zu zeigen, dass er es gut mit ihnen meint, nutzt er alle erdenklichen Mittel. Damals wie heute.

Wenn er schon einen ganzen Haufen von Fischen vergeudet um vier Menschen zu sich zu ziehen, dann kann man sicher davon ausgehen, dass er alles tun würde, damit wir ihm folgen. Damit wir sein Angebot annehmen und uns zu ihm bekennen und seine Hilfe annehmen.

Der, der als Jesus von Nazareth in unsere Welt kam und am Ende starb, zeigt mir das jeden Tag. Weil er selbst den Jüngern Nahe war und es heute noch durch seinen Geist ist. Weil Gott selbst auf die Erde kam, damit wir in sein Reich kommen. Dieses Angebot ist viel verlockender, viel appetitlicher, als jeder Fisch.

Und vielleicht wurde auch der noch gebraucht: für die, die nicht sofort ihre Häuser verließen, sondern mehr Zeit brauchten. Als Angebot für alle die, die noch sagen: ich kann noch nicht mitkommen.

Erinnernd daran, dass Gottes Zusage, die er durch Jesus Christus gesprochen hat, bleibt.  Und vielleicht brauchte man den Fisch auch bald darauf, als nicht mehr nur ein paar Menschen, sondern 5000 satt werden mussten, nämlich durch zwei Fische und fünf Brote. Der Ausgleich für die Verschwendung kam dann dort. Hier zwei Boote mit 5000 Fischen, die nicht genutzt wurden, später zwei Fische, die 5000 Menschen satt werden lassen sollten.

Also doch ein großer Plan dahinter, der erst verstanden werden will.

Sein Angebot gilt dabei nämlich immer. Es heißt: folge mir nach, ich habe etwas Großes zu bieten. Darauf will er Appetit machen. Amen.

Fürbitten und Vaterunser
Jesus, lass mich Menschenfischerin sein. Einer, der auf die Menschen zugehen kann und von deiner frohen Botschaft der Freiheit und der Liebe erzählt. Lass mich Menschenfischer sein. Lass mich darüber nachdenken, was ich wirklich für mein Leben brauche und was nicht. Und zeige mir den Weg, dir nachzugehen.

Deshalb bete ich mit deinen Worten: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
So bitte ich um Gottes Segen. Für mich und für die anderen:
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Verweilen Sie noch einen Moment in der Stille.

Dann: Löschen Sie die Kerze und gehen wieder ihrem Tageslauf nach.

Letzte Änderung am: 14.07.2020