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Rogate - Die betende Kirche

Texte für die Andacht und den Gottesdienst

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken
und jauchzen dem Hort unsres Heils!
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen
und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der HERR ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter.
Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat´s gemacht,
und seine Hände haben das Trockene bereitet.
Kommt, lasst uns anbeten und knien
und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott
und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

Der HERR sprach zu Mose: Geh, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat schändlich gehandelt. Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben´s angebetet und ihm geopfert und gesagt: Dies sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben. Und der HERR sprach zu Mose: Ich habe dies Volk gesehen. Und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. Und nun lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und sie verzehre; dafür will ich dich zum großen Volk machen. Mose wollte den HERRN, seinen Gott, besänftigen und sprach: Ach, HERR, warum will dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus Ägyptenland geführt hast? Warum sollen die Ägypter sagen: Er hat sie zu ihrem Unglück herausgeführt, dass er sie umbrächte im Gebirge und vertilge sie von dem Erdboden? Kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst. Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will eure Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel, und dies ganze Land, das ich verheißen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es besitzen für ewig. Da gereute den HERRN das Unheil, das er seinem Volk angedroht hatte.

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle.

(Es begab sich aber, dass Jesus an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung.)

Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf. Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wir euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch, und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder gibt ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Jesus lehrte seine Jünger und sprach: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir´s vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

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Kerze entzünden

Einstimmung
"Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet." - so lautet der Spruch für die nun beginnende neue Woche aus dem 66. Psalm. Und dieser Spruch stellt den Sonntag Rogate ganz unter das Thema "Gebet". 

Wer bin ich als Betender? Wie bete ich richtig? Was ist, wenn mir die Worte für ein Gebet fehlen? Wer sind wir als betende Gemeinde? Als betende Kirche? Wie muss ich mir das vorstellen? Wie kann ich daran glauben, dass Gott mein Gebet auch wirklich hört?

Beten - das Reden mit Gott ist oft etwas anderes als Sprechen. Ganz oft ist es eher Schweigen und das Schweigen aushalten. Und manchmal ist es genau das Letztere, das uns Menschen so schwer fällt. Das Hören, das Ausharren und so auf Gottes Zuspruch warten. 

Das Gebet ist eines nicht: Eine Einbahnstraße. Beten ist in Kontakt treten mit Gott, von dem ich glaube, dass er mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

So feiern wir diese Andacht als betende Gemeinschaft und beginnen mit alten Worten:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Predigttext des Tages: Matthäus 6,5-15 (Das Gebet Jesu)

Lied: EG 344 "Vater unser im Himmelreich"

Predigtimpuls
"Danke! Amen." Oder: "Bitte! Amen."War das jetzt schon ein Gebet?

Wenn wir den heutigen Predigttext zugrunde legen, ist das scheinbar sogar der Idealfall eines Gebetes.Gerade jetzt. Gerade hier. In jeder möglichen Situation. Für solche "Stoßgebete" hat man immer Zeit.

Ich selbst ertappe mich zur Zeit häufiger dabei: den Kopf in den Himmel gerichtet sage ich im Alltag oft nicht mehr als ein einfaches: "Bitte!", oder ein "Danke!" Reicht das eigentlich? Gibt es nicht so vieles zu sagen, so vieles, was ich in allen Details Gott erzählen möchte? Gibt es nicht vieles, was einfach mal "raus muss"? Wenn dem so ist, sollte ich tagelang damit zubringen um von allem zu erzählen: dem Schönen und dem Traurigen. Von den Begegnungen letzten Sonntag in der offenen Kirche, für die ich sehr dankbar bin. Oder aber vom Klang der Glocken, der Musik und der biblischen Texte während der Zeit, die mich fröhlich und traurig zugleich machten.

Ich müsste von allem ausführlich Gott berichten. Und dann kommt im Evangelium Jesu Wort an diesem Sonntag auf mich zu und sagt mir: Ja, ich weiß schon. Ich war ja dabei. Ich bin da, wenn es dir gut geht und wenn es dir nicht so gut geht. Ich sehe dich draußen und ich sehe dich, wenn du in dein kleines Kämmerlein gehst. Mach nicht so viele Worte. Ich kenne deine Sorgen und Ängste und auch deine Freuden und dein Glück. Du brauchst gar nicht alles zu sagen. Hinter einem "Danke!" steckt eine ganze Welt, die ich an deiner Seite verbringe. Und hinter einem "Bitte!" ebenso. Unser Gott sieht mehr. Mehr als die Öffentlichkeit. Mehr als die anderen Menschen. Er sieht unser Herz. Er hört zu. Er schaut in die hellsten und dunkelsten Räume und in alles dazwischen. Er kennt unsere Freude und unsere Traurigkeit. Er ist immer schon da in Klage und Lob.

Deshalb müssen wir ihm gar nicht erst alles erzählen. Manchmal reicht einfach das: in den Himmel blicken, oder an die Zimmerdecke und "Danke!" sagen oder "Bitte!" Denn, so sagt uns Jesus zu: unser himmlischer Vater weiß, was wir brauchen, noch bevor wir ihn darum bitten.

Darum: sind wir fröhlich, dann freut sich Gott mit uns. Leiden wir, so tröstet er uns. Werden wir schuldig, dann ist er bereit uns zu vergeben. Und dazu ist es gar nicht nötig so viele Worte zu machen, denn Gott sieht in unser Herz. Und wenn wir selbst das nicht mehr können. Wenn wir keine Worte mehr finden, weil wir uns unbeschreiblich freuen, oder weil wir so sehr trauern und leiden, dass wir keine Worte mehr finden, nicht mal mehr ein "Bitte!", dann hat Jesus uns ein Gebet hinterlassen, dass man so schnell nicht vergisst. Ein Gebet, so universal, dass es immer gebetet werden kann: bei der Geburt ebenso wie bei der Beerdigung; bei einer beglückenden Nachricht wie bei einer schrecklichen.

Wenn alle eigenen Worte versagen, dann gibt es noch ein Gebet, dass uns Jesus geschenkt hat und welches alle Christen zu allen Zeiten gebetet haben. Es beginnt mit den Worten: "Unser Vater im Himmel..." Damit ist alles gesagt. Amen!

Fürbitten und Vaterunser
Gott, lieber Vater, Abba, Papa: Zu dir kommen wir und beten dich an. Wir beten zu dir. Ich bete als Einzelner, als Einzelne und weiß doch: Mit mir zusammen sind noch viele andere, die das gleiche tun. So beten wir als Gemeinschaft. Für uns beten wir: Um Frieden und Versöhnung, um Einheit, um gemeinsames Lachen und gemeinsames Weinen. Und für andere beten wir: Und bitten dich, dass du der Einsamkeit entgegenstehst, dass du den Kranken Kraft, Hoffnung und Stärke gibst. Für die Sterbenden bitten wir um deinen Beistand. Lass sie jetzt nicht allein, zeig ihnen, dass du mit ihnen bist. 

Gott, manchmal finde ich nicht die richtigen Worte, um mit dir zu sprechen. Dann würde ich dir lieber ganz nah sein und dir alles einfach so in dein Ohr flüstern, was mir wie ein Stein auf dem Herzen liegt. Sieh du mein Herz an und nimm die Steine von mir, die mich und mein Leben blockieren. Ganz so wie den Stein vor dem Grab Jesu.

Denn der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!

Und all die anderen Dinge, die mich bewegen und die mich wegen der anderen bewegen, die lege ich in die Worte deines Sohnes:

Vater unser im Himmel: Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

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Letzte Änderung am: 15.05.2020