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Quasimodogeniti

Quasimodogeniti - "Wie die Neugeborenen", so heißt der erste Sonntag nach dem Osterfest im Liturgischen Kalender. Der Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief (1. Petrus 1,3) für die mit diesem Sonntag beginnende Woche sagt es so: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten."

Kaum ist Jesus von den Toten auferstanden, gibt es auch schon Fragen, ob das wirklich alles so passiert ist? Wo ist der Beweis für dieses wunderbare Geschehen? Das sind keine rein neuzeitlichen Fragen aus unserer Gegenwart, auch schon unter denen, die vor der Auferstehung mit Jesus durch das Heilige Land gewandert sind, gibt es Zweifler. Ihnen antwortet Jesus: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."

Johannes 20,19-29

Am Abend des erstes Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herren sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 

Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen als Jesus kam. Da sagten die Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich´s nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

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Andacht zum Sonntag Quasimodogeniti

Kerze entzünden

Einstimmung
Wie die Neugeborenen! Ach was wär das schön! Noch einmal anfangen können. Ganz vom Anfang an. Unbelastet sein und ohne all die Erfahrungen, die ich in meinem Leben lieber nicht gemacht hätte. Noch einmal durchstarten können, Dinge besser machen können - all das wäre doch wirklich gut. Und auch: Wirklich verstehen, dass ich auf andere angewiesen bin. Auf ihre Zuneigung, ihr Handeln für mich. Eben wie ein Neugeborenes. 

All das schenkt uns Gott durch seinen Sohn. Im Glauben. Ich darf wirklich mit Jesus neu anfangen. Das, was vorher war - es zählt nicht mehr. Jetzt zählt es mit Jesus unterwegs zu sein. Ihn in mein Leben zu lassen. Ihn für mich handeln lassen. 

Das darf ich. Das kann ich auch. Durch Ostern. Denn: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!

So feiern wir Andacht im Namen unseres Gottes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Predigttext des Tages: Jesaja 40,26-31 (Luther 2017)
Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: "Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber"? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unerforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jünglinge werden straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 108 "Mit Freuden zart"

Predigtimpuls
Jetzt mach das doch mal! Räum mal auf! Hast du nicht verstanden? Hast du mich nicht gehört? Solche Aufforderungen sage ich oft und vielleicht kennen Sie diese auch. Von den Eltern, von Verwandten, manchmal auch von sich selbst.

Es kommt vor, dass man Aufforderungen mehrfach hören muss, um sie zu verstehen. Und manchmal müssen wir uns vermeintlich unangenehmen Fragen stellen, um sie beantworten zu können. Jesaja scheint diese Situationen genau zu kennen.

Oft wirken solche Fragen und Imperative auf mich verstörend. Sie rütteln mich wach und bewirken, dass ich über das nachdenke, was ich da gerade eigentlich tue. Oder ich möchte, dass andere einmal darüber nachdenken, was sie tun.

Auch, wenn solche Sätze manchmal böse klingen, steckt dahinter eigentlich eine gute Absicht. Sie weiten unseren Blick und bewegen diesen weg von unserem engen Blickfeld und laden uns ein, eine neue Perspektive zu gewinnen. 

Oft reden wir über Probleme, die wir sehen, oder über unsere Sorgen, Ängste und darüber, was falsch läuft: In der Politik, in der Stadt, in unserem Leben. Da ruft uns Jesaja mit der provokanten Frage zu: "Weißt du nicht? Hast du nicht gehört?" 

Da frage ich mich manchmal: Was soll ich wissen? Was soll ich gehört haben? Sofort weitet sich mein Blick und ich verstehe: Es gibt etwas, das über allem steht: Gott. 

Seine Kraft und Macht ist stärke als meine. Und er wird, anders als ich, nicht müde und matt. Und er sagt uns durch alle Worte der Schrift zu, dass er uns neue Kraft gibt. Dazu verhilft uns Gott: zum Durchstehen, wenn unsere Kräfte zuneige gehen.

Wir brauchen nicht nur auf uns selbst zu bauen. Auch in dieser Zeit können wir darauf hoffen und darum bitten, dass Gott uns neue Kraft schenkt. Damit wir nicht müde werden, nicht hoffnungslos, nicht aufgeben.
Der Gott, auf den wir bauen, hilft uns in allen Lebenslagen und ist mit uns. Wir sind nicht allein. Amen.

Fürbitten und Vaterunser
Gott. Manchmal möchte ich neu anfangen können. Noch einmal alles von vorn beginnen. Weil es so vieles in meinem Leben gibt, dass ich heute anders machen würde. Weil ich vieles ändern möchte. Du schenkst mir das durch deinen Sohn. Du schenkst mir das durch seine Auferstehung. Du schenkst mir einen neuen Anfang. Bei dir bin ich wie ein Neugeborener - gut beschützt und aufgehoben. Voller Vertrauen kann ich sein. Weil ich weiß: Du bist da und passt auf mich auf.

Gott, deshalb bitte ich dich auch für die anderen in meinem Leben: Behüte und beschütze sie. Sei du bei ihnen in allen Entscheidungen, die sie für ihr Leben zu treffen haben. Sei bei den Kranken, hilf ihnen durch die Krankheit hindurch und gib ihnen die Kraft, die sie brauchen. Für die Sterbenden bitte ich: Gib ihnen den Trost, dass der Tod nicht das Ende, sondern den Anfang des neuen Lebens bei dir bedeutet. Für die Lebensfrohen und Glücklichen bitte ich dich: Lass sie erkennen, woher ihre Freude und ihr Glück kommen. Dass du es bist, aus dem beides stammt. Und für uns alle bitte ich: Lass es Ostern in uns werden. Lass auferstehen, was tot war. Gib uns deine Gnade und deinen Segen. 

Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!

Voller Vertrauen in dein Handeln kann ich mit allen anderen beten:
Vater unser im Himmel: Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

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Letzte Änderung am: 25.04.2020