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Pfingsten - Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes

Texte für die Andacht und den Gottesdienst

Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O HERR, hilf!
O HERR, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Wir segnen euch vom Haus des HERRN.
Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Es hatte alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut über die ganze Erde. Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der HERR von dort über die ganze Erde, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Welt Sprache und sie von dort zerstreut hat über die ganze Erde.

Als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.

Es wohnten aber Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache?

Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.

Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. 

Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; sonders das ist´s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: "Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden."

Christus sprach zu seinen Jüngern: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.

(An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist´s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm:)

Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

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Kurzandacht

Kerze entzünden

Einstimmung
Pfingsten - Das Fest des Heiligen Geistes. Der Geburtstag der Kirche. Pfingstrot. Leuchtende Kraft, die von diesem besonderen Tag im Kirchenjahr ausgeht. In unserem Alltag suchen wir immer wieder kleine Wunder. Suchen nach Zeichen des Lebens. Suchen nach Sinn. Pfingsten ist ein Sinn-mach-Fest. Weil es von der Einlösung eines göttlichen Versprechens erzählt. Weil es davon berichtet, dass Gott durch seinen Geist in der Welt gegenwärtig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist der Tag eines Wunders: Menschen verstehen einander. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen und doch verstehen sie sich. Sie erleben die Kraft der Sprache der Herzen. Das gilt seit dem ersten Pfingstfest damals in Jerusalem bis heute und noch weit darüber hinaus. 

Das wollen wir feiern. Im Namen unseres Gottes, den wir glauben als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Predigttext des Tages: Apostelgeschichte 2,1-21 (Das Pfingstwunder)

Lied: EG 126 "Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist"

Predigtimpuls
Da treffen sich zwei, die eigentlich zusammengehören. Und doch finden sie nicht die gemeinsame Sprache und ihre Lebenswege gehen wieder auseinander. Und das, obwohl ihre Herzen schon längst miteinander im Gespräch gewesen sind. Da sind welche im Streit und nur ein einziges Wort des Friedens würde ausreichen, um den Konflikt zu beenden. Aber sie finden das Wort nicht und streiten weiter. Vielleicht haben sie auch gar nicht nach diesem Friedenswort gesucht. Wer weiß das schon. Da ist eine mit einer wirklich tollen Idee. Aber sie kann sie nicht ausdrücken und so stirbt die Idee mit dem letzten Gedanken. Dabei hätte sie allen helfen können.

Und da bin ich: Mitten auf meinem Lebensweg. Und ich weiß nicht, wohin er führen soll. Weil ich das Ziel nicht kenne. Weil ich nicht weiß, was dieser Weg noch an Kurven, Abbiegungen, Hügel, Berge und Täler noch für mich bereithält. Und ich blicke zurück auf diesen meinen Weg und manchmal verstehe ich selbst den Rückblick nicht. Und so stürze ich mich immer in den nächsten Moment. Schaffe viel und erreiche doch wenig. Weil ich nicht gelernt habe, in mich zu horchen.

Und da sind wir. Vielleicht als Kirche. Vielleicht als Land. Vielleicht als kleines Häuflein. Vielleicht aber sogar auch als ganze Welt. Und wir blicken wie gebahnt auf unsere eigenen Grenzen. Die der Machbarkeit und die in unseren Köpfen und Herzen. Und wir halten uns an ihnen fest. Denn vermeintlich geben sie uns den Halt, den wir so dringend brauchen. Und dann nennen wir sie Tradition. Heimat. Und Stolz. Manchmal nennen wir sie auch Glauben und Vernunft. Und meinen damit die besseren Argumente in der Hand zu haben. 

Dabei sehnen wir uns doch alle einfach nach einer Hand, die unsere nimmt. Nach einem Wort, das uns meint. Nach einem Blick, der in die Seele schaut. 

Ich glaube und weiß: Pfingsten ist das Fest im Kirchenjahr, das genau in diese Gedanken, Träume und Wünsche hinein reicht. Weil Gott sein Versprechen eingehalten hat. Dass die Trennung nicht das letzte Wort hat. Weder die zwischen Leben und Tod noch die zwischen jung und alt noch zwischen Frau und Mann noch zwischen hier und dort. Pfingsten erzählt von den Visionen der Jungen, den Träumen der Alten, den guten Worten von Frau und Mann und von den Wundern Gottes.

Pfingsten will das Fest der Gemeinschaft sein. Kann es sein. Soll es sein. Und ist es auch. Weil Gott selbst durch seinen Geist unsere Herzen zum klingen bringt und wir die ganze Symphonie seiner Schöpfung hören können. All die vielen lauten und leisen Töne - durch alle Zeiten hindurch. Weil Gott es selbst ist, den wir hören können. 

Ja, Pfingsten ist das Fest des Geistes. Und der Geburtstag der Kirche. Und er ist mehr als eine Erinnerung daran. Pfingsten ist die gemeinsame Sprache der Herzen. Das Friedenswort. Die Phantasie des Lebens. Göttlicher Festhaltepunkt in meiner Lebensgeschichte. Heimat und Stolz. Glaube und Vernunft. All das und noch so viel mehr. Pfingsten ist die Kraft zum Leben und das Einlösen des göttlichen Versprechens: Ich bin da. Ich bin, der ich sein werde. Immer. Amen.

Fürbitten und Vaterunser
Beten wir im Vertrauen auf Gott. Beten und glauben wir, dass er uns im Geist begegnet und uns hört und versteht: 

Gott, heilige Geistkraft, du Ruach des Lebens: Dich bitten wir um dein Zutun in unseren Leben. Dass du da bist, wenn wir dich brauchen. Wenn wir Not und Angst erleben, dann sei du da und stärke uns. Wenn wir uns freuen, dann hilf uns das Lachen weiterzugeben. 

Gott, heilige Geistkraft, du Ruach des Lebens: Wir bitten dich für die, die sich im Moment einsam fühlen. Die krank sind. Die sterben müssen. Sei ihnen verbunden und trage mit an ihrer Lage. Damit sie nicht allein sind. Und schick ihnen immer wieder Menschen, damit sie ihren Weg nicht allein gehen müssen.

Gott, heilige Geistkraft, du Ruach des Lebens: Wir bitten dich für unsere Welt, unser Land und deine Kirche. Oft fehlt uns die Sprache hin zur Gemeinschaft. Und wir finden nicht die richtigen Worte, um das sagen zu können, was wir wirklich meinen. Sei du die Verbindung. Zwischen und mitten unter uns. 

Und vereint im Geist sprechen wir mit den Worten deines Sohnes, unseres Bruders und Herrn:

Vater unser im Himmel: Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Und so bitten wir um den Segen Gottes, der drei in eins ist: Vater und Sohn und Heiliger Geist. Amen.

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Letzte Änderung am: 29.05.2020