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Misericordias Domini

Tagesevangelium: Johannes 10,11-16(27-30)

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie -, denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.

Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.

(Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins.)

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Kerze entzünden

Einstimmung
Manchmal – da gehen wir durch dunkle Täler. Und wir können dann nur das wahrnehmen, was uns niederdrückt und am Boden hält. Bist du denn wirklich da, Gott? Manchmal – da ist unser Lebensweg zu anstrengend. Dann wollen wir ihn nicht mehr gehen, sondern einfach nur an Ort und Stelle bleiben, uns einkugeln und ausruhen. Bist du denn wirklich da, Gott? Manchmal geht uns alles nicht schnell genug. Dann sind wir atemlos und gehetzt und achten nicht auf unseren Weg. Manchmal, Gott, irren wir umher und haben uns verlaufen. Dann suchen wir nach jemandem, der uns wieder auf den richtigen Weg schickt.

Der heutige Sonntag zeigt uns mit Christus den Weg. Er sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ – Er ist der gute Hirte, der barmherzige Herr, auf dessen Stimme wir vertrauen können und dessen Ruf wir folgen dürfen.

So feiern wir Andacht im Namen unseres Gottes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Predigttext des Tages: 1. Petrus 2,21b-25
Christus hat für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 274 „Der Herr ist mein getreuer Hirt“
Predigtimpuls
Ach, es ist gar nicht so einfach in dieser Welt zu leben. Weil da immer schon welche vor einem da waren, die ihre Fußstapfen hinterlassen haben. Mitunter erscheint es ja so, dass es überhaupt nicht „Neues unter der Sonne gibt“. Alles war schon mal da – auch wenn vielleicht nur in anderer Form. Das macht das eigene Suchen und Finden im Leben mitunter schwer bis unmöglich.
 
Im heutigen Predigttext geht es dann auch gleich um die größten Fußstapfen überhaupt, in die ein Mensch treten kann. Es geht um die Fußspuren Jesu, die er durch sein Leben, sein Wirken, seinen Tod und ja auch durch seine Auferstehung hier in der Welt hinterlassen hat. Diesen sollen wir nachfolgen.
 
Wenn ich auf mich und meine Füße schauen, mich und mein Leben sehe, dann weiß ich: Diese Fußstapfen sind mir eindeutig zu groß. Wie oft bin ich schon abgekommen vom Weg, stand in einer Sackgasse, wusste nicht weiter. Musste umkehren, entweder freiwillig oder weil es eine helfende Hand gab, die mir die richtige Richtung wies. Und was für Schritte habe ich schon getan, die irgendetwas in der Welt hätten zum Positiven verändern können?
 
Ich tappe so dahin durch mein Leben und meine Welt. Immer nur ein Schritt vor dem anderen. Oft genug auch zwei zurück. Mitunter trete ich auch jemand anderem auf den Fuß.
 
Und ich werde das Gefühl nicht los: Den anderen geht es im Grunde so wie mir. Wenn man so will: Wie eine verwirrte Schafherde irren wir durch diese Welt und hören mal auf den Hirten oder mal auf die Hirtin. Aber so richtig das echte ist das nicht.
 
Da müssten wir gar nicht mehr so sein. Weil sich durch Jesus etwas verändert hat. Er hat Sünden getragen. Er trägt Wunden und Schmerzen ans Kreuz. Und überwindet das alles durch seine Auferstehung.
 
Meine „Lebensaufgabe“ ist es also nicht, die Fußspuren Jesu auszufüllen, sondern ihnen nachzugehen. Mitunter komme ich ins Stolpern dabei. Aber ich verliere die Richtung nicht aus den Augen. Immer nur meinem Hirten hinterher. Und der wird mich empfangen, mit offenen und ausgestreckten Armen. Bereit, mich aufzufangen und aufzurichten was in meinem Leben zerbrochen und genickt ist. Und dann werde ich sehen, was ich jetzt hoffe: Glaube und Liebe in Ewigkeit, beim barmherzigen Gott. Amen.
 
Fürbitten und Vaterunser
Gott, du guter Hirte, sieh doch den Mangel, den so viele leiden: Den Mangel an Nahrung, den Mangel an Liebe und Vertrauen zu dir. Sieh die Müden, sie Getriebenen, die auf falschen Wegen gehen immer weiter weg von dir. Vergiss nicht, die in Angst leben müssen, deren Leben unglücklich ist und die keinen Trost mehr finden, auch nicht bei dir. Denk an die Zerrissenen, an die Ungeliebten, an die, die keine Bleibe haben, auch nicht in deinem irdischen Haus.
 
Gott, du gute Hirtin, so oft fühlen wir uns verloren! Suche uns, bring uns zurück zu dir und erbarme dich über uns.
 
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
 
Voller Vertrauen in dein Handeln kann ich mit allen anderen beten:
Vater unser im Himmel: Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
 
Segen
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
 
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Letzte Änderung am: 25.04.2020